Wenn im Sommer die Sonne auf Balkonien scheint, lässt sich dabei zukünftig auch Strom produzieren: Für Balkone und Terrassen gibt es mittlerweile günstige sog. Balkon-Photovoltaik-Anlagen (in der Regel 1 oder 2 Module), daher können auch Mieter sich ein eigenes kleines Balkonkraftwerk zulegen. Lange Zeit war das in Deutschland nicht erlaubt, aber das hat sich nun geändert. Die MiEG beschäftigt sich schon seit längerer Zeit damit und hat maßgeblich dazu beigetragen, dass diese Form der Energiegewinnung gesetzeskonform ist. D. Stamm ist in den zuständigen Ausschüssen, die zu VDE-Normen führen, vertreten.

Kooperationspartner

Dabei kooperiert die MiEG mit der Firma Solar-Info-Zentrum SIZ GmbH, Solarparkstr. 1, 67435 Neustadt a. d. Weinstraße (www.s-i-z.de) bei der sie auch die entsprechenden Gerätschaften zur Weitergabe an die MiEG-Mitglieder bestellt. Das nachstehende Bild zeigt unser Vorstandsmitglied Diethardt Stamm und ein 280 W-Modul. In der Hand hält er einen Wielandstecker (unter bestimmten Bedingungen als Ersatz für einen Schukostecker) und Schellen zum Einhängen des Moduls z. B. an einem Balkongeländer.

Besonderheiten

1.) Modul mit integriertem und VDE-Norm-gerechtem Mini-Inverter (Wechselrichter)
2.) Modulrahmen und Montagerahmen gleichzeitig
3.) Systemsteckdose für VDE gerechten Einbau
4.) Keine Auswirkung des EEG’s

Empfehlung Elektroinstallation

Der Elektroinstallateur prüft die vorhandenen Stromkreise, setzt eine Wielandsteckdose und schickt eine Bescheinigung an den Netzbetreiber, die ovag Netz GmbH oder das Stadtwerk vor Ort. Diese setzen anschließend einen elektronischen Zähler mit Rücklaufsperre, der Zählertausch wird ohnehin in Zukunft in allen Haushalten erfolgen. Zudem sollte die Balkon-PV-Kleinanlage bei der Bundesnetzagentur gemeldet werden. Die MiEG kooperiert mit der Fa. Suntec und diese prüft gerne noch die Machbarkeit einer größeren Dach-PV-Anlage primär für Eigenverbrauch.

Beispielrechnung Amortisationszeit

1 Modul a 280 Wp mit Micro-Inverter 315 W zum Anschluss an das Hausnetz kostet brutto 540.- € (minus 10 % MiEG-Rabatt = 486.- €)
280 Wp produzieren ca 250 kWh/a, diesen kosten aktuell 250 kWh x 0,29 Ct/kWh = 72,50 €.
Amortisationszeit = 486,00 € : 72,50 € = 6,7 Jahre bei einer technischen Laufzeit von ca. 25 Jahren

Erläuterung zu der Berechnung

Es handelt sich hier um eine Beispielrechnung, bei der man an mehreren „Stellschrauben“ drehen kann. Das möchten wir kurz erklären:

Wir empfehlen in Absprache mit der OVAG auch eine „Wieland-Steckdose“, deren Kosten dann hinzukämen. Deren Tausch gegen eine Schukosteckdose muß ein Elektriker machen. Viele Käufer berufen sich aber auf die Erklärungen der DGS (Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie) oder die Verbraucherzentrale NRW, die ausdrücklich die Schukosteckdose erlauben und wo dann diese Kosten eben nicht anfallen würden.

Die Kosten der Anlieferung sind marginal, weil wir die Module palettenweise bestellen und somit jeder nur einen Anteil zahlen muss. Montagekosten gibt es „in der Regel“ keine, weil Balkon- oder Aufstellgestelle nur an dem speziellen Rahmen eingeschraubt werden müssen.

Wir erklären in unseren Vorträgen auch, wie man seine Stromkreise durch Abschalten von Sicherungen als „Laie“ definieren kann und empfehlen max. 2 Module pro Stromkreis. Nur wer sich da unsicher fühlt, hat noch Prüfungskosten durch einen Elektroinstallateur.

Die OVAG-Anmeldung, der Zählertausch und die Meldung bei der Bundesnetzagentur sind kostenfrei.

Und selbst bei der Entsorgung muss man bei unseren monokristallinen und aufbereitungsfähigen Modulen mit keinen Kosten rechnen.

Bei der Stromproduktion waren wir konservativ, denn meist werden bei 1 kWp 1000 kWh Ertrag gerechnet. Bei 2 Modulen mit 560 W haben wir aber nur 500 kWh unterstellt, also rund 10 % weniger. Und wir sind von einem konstanten Strompreis von 29 Ct/kWh auf Dauer ausgegangen. Hätten wir die Strompreiserhöhung der letzten 10 Jahre für die nächsten 10 Jahre unterstellt, so wäre die Amortisationszeit deutlich kürzer.